Geldanlage Trading Börse

Welchen Broker für Aktien und Anfänger 2024

Auswahlhilfe: Vorstellung verschiedener Broker und Tipps welchen Broker für Aktien man empfehlen kann und welcher Broker gut für Anfänger ist.

Broker-Auswahlkriterien für Anfänger

Kostenlose Broker

Gerade Anfänger sollten nicht nur auf die Kosten bei der Brokerwahl achten. „Kostenlos“ klingt immer gut, aber irgendwie müssen auch "kostenlose Broker" Geld verdienen. Wer keine Gebühren für den Kauf und Verkauf von Aktien nimmt, braucht eine andere Einnahmequelle (Artikel im Handelsblatt über den Broker Robinhood).
Kostenlose Broker leiten Ihre Order i.d.R. nicht direkt an die Börse weiter, was diverse Nachteile haben kann. Kostenlose Broker sind nicht per se schlecht. Gerade bei sehr kleinen Ordergrößen und ETF-Sparplänen können sie eine gute Wahl sein. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie sich gezielt an Börsen-Anfänger richten und deshalb die Bedienung meist sehr einfach ist.
Sogar die Stiftung Warentest hat ein positives Fazit zu kostenlosen Smartphone-Brokern gezogen (Link). Es kommt wie immer darauf an, was man machen möchte.

Einfache Oberfläche zum Kaufen und Verkaufen von Aktien

Die Bedienung der Weboberflächen und die Möglichkeiten der Tradingsoftware unterscheidet sich von Broker zu Broker extrem. Dieser Punkt ist gerade für Anfänger im Aktienhandel ein wichtiger Faktor, der in Vergleichstest aber fast immer zu kurz kommt.
Ich nutze persönlich einen Broker (Onvista / finanzen.net) nicht mehr, weil ich die Weboberfläche "suboptimal" finde und die Verbindung zur Smartphone-App permanent abgebrochen ist.

Aktien kaufen oder ETFs?

Wer nur wenig Kapital hat, sollte sich gut überlegen, ob er wirklich in einzelne Aktien investieren möchte. Risikosteuung ist sehr wichtig und dafür sind ETFs ideal. Diese sind günstig und man kann mit kleinen Beträgen Anteile an vielen Firmen erwerben. Das reduziert das Risiko, dass einzelne Werte deutlich an Wert verlieren. Wenn Ihre Bank Ihnen Fonds anbietet, lassen Sie sich die historische Renditeentwicklung im Vergleich zu einem MSCI-World-ETF aufzeigen. Die meisten (teuren) Fonds schlagen den Vergleichsindex nicht und man fährt mit ETFs günstiger (siehe Fonds Rendite vergleichen).
ETFs kann man bei fast allen Brokern kaufen und auch viele Banken bieten ETFs an. Die Gebühren hängen dabei oft vom ETF-Anbieter ab und je nach Broker/Bank sind nur ETFs von bestimmten Anbietern günstig. Auch bietet nicht jeder Broker bzw. jede Bank ETF-Sparpläne an.
Für ETF-Sparpläne – gerade bei geringen monatlichen Sparraten – eignen sich auch kostenlose Broker gut. Hier ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der ETF-Sparplan kostenlos bleibt und die Benutzeroberflächen sind meist auf Anfänger zugeschnitten.

Teil-Aktien kaufen?

Ich würde es nicht tun. Wer nicht genug Kapital hat, um eine Amazon-Aktie zu kaufen, sollte meiner Meinung nach auch keine Teilaktie kaufen. Mit Amazon macht man zwar sehr wahrscheinlich langfristig nichts verkehrt, aber ob sich langfristig Amazon, Alphabet (Google) oder eine andere IT-Firma besser entwickelt, lässt sich schwer vorhersagen. Die Möglichkeit Teilaktien zu kaufen, ist meiner Meinung nach kein Kriterium für die Brokerwahl. Es sollte auch klar sein, dass dieser Server vermutlich nochmal Extra-Gebühren kostet.
Ich selbst investiere unter anderem in diesen ETF:
Lyxor MSCI World Information Technology TR UCITS ETF - Acc (EUR).
Es kann sehr gut sein, dass sich der ETF schlechter entwickelt, als Amazon, aber gerade wenn man wenig Geld hat und Verluste weh tun, sollte man meiner Meinung nach das Risiko streuen, statt alles auf ein Pferd und Sieg zu setzen.
Anmerkung: Zum Zeitpunkt des Schreibens hatte ich den ETF als Beimischung und auch einzelne Aktien von Amazon und Alphabet im Depot.

Gewinnaussichten hinterfragen

Ich bin auf finanzen.net auf diese Anzeige gestoßen:

250 Euro in Amazoninvestieren


Interessant fand ich, welche Gewinne je nach Anlagebetrag in Aussicht gestellt wurden (Video anzeigen):

Investion Gewinnaussicht Faktor
250 €500 €*2,0
500 €1750 €*3,5
1000 €5000 €*5,0
10000 €55000 €*5,5

Eine Amazon-Aktie hat zu dem Zeitpunkt (20.2.2021) 2.681 € gekostet und sich seit 6 Monaten in einem Bereich von ca. 2.500 bis 3.000 Euro bewegt!



Gebühren beim Aktien-Kauf und -Verkauf

Wenn man in Aktien investiert und nur selten kauft und verkauft, fallen die Gebühren deutlich weniger ins Gewicht, als beim aktiven Traden. Die Stiftung Warentest hat dazu einen Test Wertpapierdepots im Vergleich veröffentlicht. Für ein 5000-Euro-Depot mit 12 Orders im Jahr kann man bei der teuersten Bank 714 Euro bezahlen bei der günstigsten Online-Bank mit Girokonto (DKB) "nur" 131 Euro.
Wobei 131 Euro für 12 Order noch immer viel Geld sind, wenn man bedenkt, dass man bei CapTrader 200 Amazon-Aktien für 2$ (≈1,7€) kaufen kann (Link). Das macht für 12*200 Amazon-Aktien (Wert über 6 Millionen Euro) bei CapTrader nur etwas über 40 Euro Gebühren - bei DEGIRO noch weniger (Link).
Die Auswahl der Broker im Vergleich von Stiftung-Warentest ist sehr dürftig. CapTrader und DEGIRO sind z.B. nicht enthalten, obwohl beide sehr beliebte Broker in Deutschland sind. Bei anderen Vergleichstest zu Brokern im Internet muss man aufpassen, dass die Auswahl ggf. auf die Broker begrenzt ist, die die höchsten Provisionen an den Betreiber der Website zahlen. Stiftung-Warentest misst die Kosten zudem für Order an der XETRA-Börse in Deutschland. Sich auf deutsche oder europäische Aktien zu konzentrieren ist meiner Meinung nach jedoch ein typischer Anfängerfehler. US-Aktien entwickeln sich schon sehr lange deutlich besser und das Handelsvolumen ist an US-Börsen höher, was fürs Trading wichtig ist. Und auch in Asien gibt es interessantere Akien als die DAX-Aktien, die viele Deutsche handeln.


Welchen Broker als Anfänger wählen?

Wie oben geschrieben halte ich ETFs für die bessere Wahl, wenn man nur wenig Kaptal hat oder sich nicht näher mit Börse beschäftigen möchte. Ansonsten kommt es sehr darauf an, ob man investieren möchte oder aktiv traden. Zum Investieren in Aktien kann man fast jeden Broker wählen und ggf. sogar die Bank, bei der man sein Girokonto hat (Banken haben oft SEHR hohe Gebühren). Zum aktiven Traden braucht man einen Computer (an Smartphones kann man meiner Meinung nach nur Zocken oder Handelsempfehlungen aus Börsenbriefen folgen) und eine Börsensoftware.

CapTrader: Broker für den weltweiten Aktienhandel

CapTrader ist mein Hauptbroker, an dem ich quasi täglich mehrere Aktien trade – hauptsächlich in den USA. Aktien kaufe ich bei CapTrader auch an Börsen in Deutschland (XETRA), Amsterdam, Paris, Hongkong, Tokyo und anderen. CapTrader mit Sitz in Düsseldorf ist ein Introducing Broker ("Vermittler und Supportdienstleister") des amerikanischen Interactive Brokers. Obwohl CapTrader etwas höhere Gebühren hat als Interactive Brokers habe ich mich für CapTrader entschieden, da mir guter, deutscher Support sehr wichtig war und ist; insb. als ich intensiver mit dem Aktienhandel über die Börsensoftware AgenaTrader angefangen habe.
Ich bin mit dem Broker CapTrader sehr zufrieden und würde ihn wieder als Broker wählen. CapTrader eignet sich meiner Meinung nach insb. für Leute, die planen sich intensiver mit dem Traden von Aktien zu beschäftigen. Die Einarbeitung ist aufwändiger als z.B. beim Broker DEGIRO, aber dafür kann man aus einer Börsensoftware wie AgenaTrader und NinjaTrader handeln. Order-Setups im Chart planen und ausführen zu können, ermöglicht meiner Meinung nach erst intensives Traden von Aktien – von automatisiertem Trading mal abgesehen. Erfahrungsbericht folgt.

CapTrader oder Interactive Brokers

Armin Brack hat auf seinem YouTube Aktien-Kanal ein interessantes Video zur Brokerwahl und insbesondere seinen Erfahrungen mit Interactive Brokers, DEGIRO sowie seine Meinung zum Sparkassen-Brokern und Neo-Brokern wie Trade Republic veröffentlicht.
Nach dem Video war ich nochmals besonders froh nicht direkt bei Interactive Brokers sondern bei CapTrader mein Depot zu haben. Die Umstellungen durch den Brexit haben auch mich etwas irritiert. Auf meine Mail an den Support von CapTrader kam ein Rückruf, dann war das schnell erledigt. Das mein Depot dann brexitbedingt umgezogen ist habe ich nur dadurch gemerkt, dass alle offenen Order von einem Tag auf den anderen gestrichen wurden. Dass ich längere Zeit nicht an der Börse handeln konnte, wie Armin in seinem Video über Interactive Brokers beklagt, blieb mir somit erspart.

Service kostet Geld, aber man weiß ihn zu schätzen, wenn es Probleme gibt! Deshalb nutze ich Interactive Brokers nicht direkt, sondern indirekt über CapTrader.

Video: Hier kaufe ich meine Aktien (anzeigen)

Meine Sprungmarken direkt ins Video:

  • Probleme mit Interactive Brokers
  • Für aktive Trader gibt es nichts besseres als Interactive Brokers
  • Man sollte unbedingt zwei Anbieter haben mit denen man handelt
  • Handeln über ING DiBa für aktives Trading ungeeignet. Vorteil Regionalbörsen
  • DEGIRO (Armins Probleme als Schweizer)
  • Tipps, Gebühren, Spreads und versteckte Kosten
  • Die wahren Kosten bei Trade Republic und Nachteile bei der Kursstellung weil der Handel über Lang und Schwarz statt direkt über eine Börse erfolgt
  • Beispiel wie Trade Republic und Lang und Schwarz an Trade Republic Kunden verdienen
  • Vorteile Trade Republic und wann man bei Trade Republic ordern sollte
  • Faustregel: Je höher die Investition, desto wichtiger der Spread
  • Zusammenfassung
Das Video wird von YouTube geladen und von Google Cookies gesetzt.

DEGIRO: Günstiger Broker für Anfänger

DEGIRO nutze ich auch häufig, insb. für Nebenwerte an der Börse Frankfurt sowie für einige ausländische Börsen außerhalb des EURO-Raums. Wobei DEGIRO auch ein sehr guter Broker für Aktien-Käufe in den USA ist. Die Gebühren sind extrem niedrig und der Handel findet wirklich an den US-Börsen statt, was wichtig ist, um zu einem fairen Marktpreis zu handeln. Aktien sollte man i.d.R. an der Heimatbörse kaufen, wo das Handelsvolumen am größten ist. Beim Broker DEGIRO ist der Handel mit US-Aktien sogar noch günstiger als mit deutschen Aktien.

DEGIRO ist aber nicht nur wegen der niedrigen Gebühren ein guter Broker für Aktien. DEGIRO hat die intuitivste Weboberfläche von allen Brokern die ich kenne und damit ist DEGIRO auch ein sehr guter Broker für Anfänger an der Börse, wenn man Aktien oder ETFs kaufen möchte. ETF-Sparpläne gibt es hier jedoch nicht.

flatex: Broker mit Vorteilen und Nachteilen

Von der Bedienung her ist flatex auch für Anfänger geeignet. Die Gebühren sind jedoch gegenüber CapTrader und DEGIRO deutlich höher und flatex hat Depotgebühren eingeführt, weshalb ich mein Depot dort gekündigt habe. Interessant macht flatex die Unterstützung von Online-Banking-Software (nur lesend) und aus Guidants heraus handeln zu können. Details siehe hier:

TRADE REPUBLIC: Broker für kostenlose ETF-Sparpläne

TRADE REPUBLIC habe ich selbst nicht getestet, ist aber nicht nur für Anfänger durch das Angebote „Mehr als 1.300 Aktien & ETFs dauerhaft kostenfrei besparbar!“ interessant. Insb. wenn man nur kleine Beträge investieren bzw. besparen möchte, kann TRADE REPUBLIC ein geeigneter Broker sein.


Online-Bank statt Online-Broker

Wenn man eh Online-Banking macht, liegt es nahe auch schnell noch ein paar Aktien oder ETFs bei seiner Online-Bank, zu kaufen. Die Gebühren der meisten Online-Banken sind jedoch SEHR hoch und noch höher bei Filialbanken. Die Gebühren beim DKB-Depot sind zwar nur moderat teurer zu vielen, in Deutschland beliebten reinen Online-Brokern wie flatex oder onvista (finanzen.net), aber im Vergleich zu CapTrader oder DEGIRO dennoch sehr teuer.
Informieren Sie sich vor einer Order nach den Gesamtkosten. Einige Banken verlangen inzwischen sogar Depotführungsentgelte (die DKB nicht (Stand Januar 2021)).
Manche Banken bieten als Aktion kostenfreie ETF-Sparpläne an. Aber haben Sie Lust alle paar Monate den ETF zu wechseln, wenn dann die ETFs eines anderen Anbieters im kostenlosen Aktionsprogramm sind?


Brokerwahl-Zusammenfassung

Für den aktiven Aktienhandel aus einer Chartsoftware heraus würde ich sofort wieder CapTrader wählen.
Für das Investieren in Aktien und ETFs zu extrem günstigen Gebühren direkt an den Heimatbörsen finde ich DEGIRO aktuell unschlagbar.
TRADE REPUBLIC scheint mir für ETF-Sparpläne interessant zu sein.
Für die Hausbank spricht die Bequemlichkeit, kein extra Depot beantragen zu müssen. Wenn man nur sehr selten mal Aktien oder ETFs für unter 10.000€ kauft und eh bei der DKB ein Girokonto hat, kann man als Investor die höheren Gebühren beim Aktienkauf verschmerzen (Konditionen DKB-Depot). Die Sparplanausführung ist bei der DKB zwar nicht kostenfrei, aber günstig. Ich selbst habe zwei Girokonten bei der DKB und bin sehr zufrieden (siehe DKB-Girokonto-Erfahrungen und Test), nutze das Depot jedoch nicht.



Unter welchem Namen / Pseudonym soll Ihr Kommentar veröffentlicht werden?

Ihre Mailadresse ist für die Freischaltung und ggf. Rückfragen notwendig. Sie wird nicht veröffentlicht.

Möchten Sie, dass Ihr Name mit Ihrem Profil bei facebook, Twitter, Xing, Linkedin etc. verlinkt wird?

Wir haben Ihnen gerade eine E-Mail geschickt, die eine Nummer enthält. Bitte tragen Sie diese Nummer hier ein, um den Kommentar zu veröffentlichen.

 

Bei Fragen oder Problemen bitte eine E-Mail an:

Ich freue mich über Ihre Nachricht!
Ihre Mitteilung an Holger Schulz
Ihr Name oder Pseudonym (optional): 

Dürfen wir Ihnen antworten? Bitte!!!!:-)
Ihre eMail-Adresse (optional): 


Zur Verarbeitung personenbezogener und technischer Daten sowie Widerspruchsmöglichkeiten siehe die Seite Datenschutz. Sofern Ihre Frage/Mitteilung von allgemeinem Interesse ist, behalten wir uns eine anonymisierte Veröffentlichung vor, sofern Sie nicht widersprechen.
Bisher wurden 3 Bewertungen für diese Seite "Welchen Broker für Aktien und Anfänger" abgegeben. Der Durchschnitt liegt bei 5.0 von 5 Sternen. Zum Bewerten der Seite nutzen Sie bitte einen Desktop-Browser - vielen Dank.


Impressum/Datenschutz

Consentabfrage
lang:de,dev:U,ch:true