Ein Börsenbrief-Vergleich für kostenpflichtige Börsenbriefe und Börsendienste folgt noch (auch davon habe ich sehr viele getestet). Vorab jedoch schonmal der Hinweis, dass ein direkter Börsenbrief-Vergleich meiner Meinung nach nur sinnvoll ist, wenn Anlagestrategie (Risiko, Haltedauer ...) und Zusatzleistungen wir Schulungen und Live-Fragestunden sehr ähnlich sind. Von einem Börsenbrief, wo man Trades innerhalb von Minuten ausführen muss und x Trades pro Woche macht, erwarte ich natürlich eine höhere Rendite, als bei einem Investment-Börsenbrief mit zwei Trades pro Monat, wo es in der Regel unerheblich ist, ob man einen Tag früher oder später kauft. Beim Börsenbrief-Vergleich muss man den Aufwand im Verhältnis zur Rendite sehen!
598,80 €/Jahr (1.1.2022 regulärer Preis ohne Rabattaktion)
Zielgruppe
Trader, spekulativ
Anlagehorizont
mittelfristig
Region
USA (Schwerpunkt)
Konzept
Chartanalyse + (Wachstums-) Kriterien
Inhalt
Kauf-Order beim Breakout, wenn NAHL-Indikator positiv
Erscheint
marktabhängig, ca. wöchentlich
Was für Börsenbriefe gibt es?
Kostenpflichtige Börsenbriefe sind die Schaufelverkäufer beim Börsenhandel. Sie verdienen an den Goldgräbern, die an der Börse Ihr Glück suchen. So unterschiedlich wie die Glücksritter, so unterschiedlich sind die Börsenbriefe.
Es gibt Börsenbriefe, die den Fokus auf das Vorstellen und Analysieren bestimmter Aktien legen, andere auf Orderempfehlungen mit konkreten Kaufkursen, StopLoss und Zielkursen.
Es gibt Börsendienste, die den Fokus auf das Investieren legen, andere aufs Trading. Einige setzen nur auf steigende Kurse, andere hedgen Ihr Depot bei fallenden Kursen und wieder andere traden in beide Richtungen.
Unterschiede gibt es auch bei den verwendeten Instrumenten: ETFs, Aktien, Optionen, CFDs, Währungen und diverse Hebelprodukte.
Und der wichtigste Unterschied ist die Qualität bzw. erzielte Rendite. So musste ich feststellen, dass es Marktphasen gibt, in der auch Börsendienste mit super Renditen in der Vergangenheit nur knapp aus der Verlustzone bleiben, auch wenn Sie über 1.000€ im Jahr kosten.
Unterschied Börsenbrief / Börsendienst
Die Unterschiede verschwimmen. Einen klassischen Börsenbrief mit Analysen und Empfehlungen für Aktien, ETFs, Gold, Silber und Forexhandel erhält man heutzutage per E-Mail – teilweise als PDF. Börsendienste sind ein Oberbegriff, hier fallen auch Angebote drunter, bei denen es eher um Wissensvermittlung oder umgekehrt, um die komplette Übernahme des Handels an der Börse im Auftrag des Kunden geht. Bei den Börsenbriefen ist aktuell ein Trend zu mehr Interaktion zu beobachten, also weg vom passiv konsumierten Brief hin zu einer Wissensvermittlung mit Tradingvorschlägen. Man kann nicht mehr nur Fragen per E-Mail stellen, sondern in Webinaren live via ZOOM direkt auf bestimmte Themen eingehen. Aktuelle Meldungen gibt es oft per Telegram (WhatsApp).
So allgemein gesehen ist jeder Fond ein Börsendienst, jeder Börsenbrief und jeder Kurs zum Thema Börse.
Lohnen sich Börsenbriefe und Börsendienste?
Ich habe relativ viel Geld in Börsenbriefe und Börsendienste investiert, um von verschiedenen Profis verschiedene Ansätze beim Handel an der Börse kennenzulernen. Eine der wichtigsten Erkenntnisse dabei war, dass auch die Profis sich mit bestimmten Marktlagen schwertun und man sich mental von den teilweise angepriesenen Renditen der vergangenen Boom-Jahre verabschieden sollte.
Renommierte Firma ist kein Garant für erfolgreiche Börsenbriefe und Börsendienste
Dass Börsendienste sich nicht immer lohnen gilt auch, wenn ein Börsendienst den eigenen Anspruch hat "sowohl in steigenden als auch in fallenden Märkten eine positive Rendite zu erwirtschaften". Sehr eindrucksvoll und mit vorbildlicher Transparenz kann man hier (Archiv vom 22.10.2020) in einem schön per Diagramm dargestellten Performancevergleich mit dem S&P500 sehen, wo der Index von 2014 bis 2017 klar vom Börsendienstes geschlagen wurde, aber ab 2018 der S&P500 davonzieht. Seit 2021 ist die Seite leider nicht mehr online.
Ein anderer Seminar- bzw. Börsendienstanbieter ist GodmodeTrader. Bei denen dreht sich alles um Börseninformationen, Börsensoftware (Guidants) und Wissensvermittlung. Dennoch lief dieser (Link) eigene Fond enttäuschend und wurde am 19.12.2016 eingestellt bzw. fusioniert.
Ich will damit nicht sagen, dass die Seminare oder Börsendienste schlecht sind, aber man sollte nicht die Erwartung haben, dass man von Börsenlegenden lernt, denen es leicht fällt in jeder Marktlage an der Börse besonders erfolgreich zu sein. Eine renomierte Firma, omnipräsente Gesichter auf YouTube, erfolgreiche Seminarleiter etc. sind kein Garant dafür, dass sich deren Börsendienst rentiert, während man diesen abonniert.
Recherche über Börsenbriefe und Börsendienste
Etwas Recherche, bevor man einen Börsendienst langfristig abonniert, kann auf jeden Fall nicht schaden! Typische Suchanfragen bei Google sind dafür: „Börsenbrief XYZ Erfahrungen“, „Börsenbrief XYZ Bewertung“, „Börsenbrief XYZ Abzocke“, „Börsenbrief XYZ Betrug“ Auch nach dem Chefredakteur (Person) und Herausgeber (Firma) sollte man ruhig mal recherchieren (zum Beispiel „Börsenbrief Max Muster“). Wenn in der Vergangenheit viele Börsenbriefe wieder eingestellt oder umbenannte wurden, der Chefredakteur öfters gewechselt hat oder irgendetwas auf mangelnde Transparenz hindeutet, ist das kein gutes Zeichen. Für die Recherche von Firmen und Personen nutze ich gerne NORTH DATA.
Wann lohnt sich ein Börsenbrief / Börsendienst
Meine untere Messlatte ist der S&P 500. Ob aktiv gemanagter Fond oder sonstiger Börsendienst, wenn dieser Index nicht geschlagen wird, stellt sich mir unweigerlich die Frage, ob man das Geld nicht besser in einen ETF investieren sollte. Etwas anderes ist es, wenn ein Börsendienst bewusst und transparent höhere Sicherheit beim Kapitalerhalt verspricht, geringere Volatilität erzielt und dafür geringere Rendite in Kauf nimmt. Das nächste Problem ist, dass der Börsendienst sich lohnen muss, also mindestens die Kosten wieder einspielt, sofern die Wissensvermittlung nicht im Vordergrund steht. Wer nur 100 Euro im Monat für die Börse zur Verfügung hat und einen Börsendienst für 20 Euro pro Monat abonniert, der braucht schon einen extrem erfolgreichen Börsenbrief, damit sich der Börsenbrief lohnt. Mein teuerster Börsendienst hat 150€/Monat gekostet und diese Hoffnung bei weitem nicht erfüllt; aber ich habe viel gelernt – unter anderem die oben geschriebenen Erkenntnisse:-)
Bisher wurden 3 Bewertungen für diese Seite "Boersenbrief Erfahrungen und-Vergleich" abgegeben. Der Durchschnitt liegt bei 5.0 von 5 Sternen. Zum Bewerten der Seite nutzen Sie bitte einen Desktop-Browser - vielen Dank.